Schwangerschaft
Baby,  Mama

In neun Monaten zur Mama

Eine ehrliche Betrachtung meiner persönlichen Erfahrungen mit Höhen & Tiefen. Dieser Blogbeitrag bietet spannende Einblicke in die Welt der Schwangeren. Als werdende Mutter stehst du vor zahlreichen Herausforderungen und hast unzählige Vorstellungen davon, wie das Leben sein wird. Es ist völlig normal von Fragen und Selbstzweifeln geplagt zu sein. Keine Sorge – Ängste sind normal und egal welche Bedenken du hast – du bist eine tolle Frau und wirst es als Mama rocken! Vielleicht findest du in diesem Artikel auch eine amüsante Anekdote zum Schmunzeln. Viel Spaß beim Lesen!

1. Der Kick-off: schwanger – ja, nein, vielleicht?

Bei Bienchen und Blümchen werde ich jetzt nicht anfangen, doch eines möchte ich vorwegnehmen: es gibt das nette Sprichwort: „Mama werden ist nicht schwer – Mama sein dagegen sehr“ (nebenbei bemerkt: Das Originalzitat bezieht sich auf das Vater sein und wurde von Wilhelm Busch in seinem Werk Julchen, aus der Kopp Trilogie zitiert), doch nicht bei jeder Frau klappt es auf Anhieb. Manche Paare brauchen einige Zeit, bis es funktioniert. Ich habe Respekt vor jeder einzelnen Geschichte, denn manchmal ist der Weg länger, den man gehen muss, um sein Bündel voll Glück in den Händen zu halten.

2. Mein Körper verändert sich – von spürbar zu sichtbar

Das erste Trimester der Schwangerschaft ist wie eine Achterbahnfahrt im Dunkeln. Man weiß nicht, was genau passiert, aber es gibt viele Überraschungen, wie die morgendliche Übelkeit, Heißhunger auf seltsame Kombinationen von Lebensmitteln (oder auch nicht) und eine unkontrollierbare Müdigkeit. Es ist eine Zeit voller Veränderungen. Es beginnt mit dem positiven Schwangerschaftstest. Himmelhochjauchzend voller Freunde und sehnsüchtiger Erwartung fiebert man dem Arztbesuch bzw. ersten Ultraschall entgegen. Die Wartezeit gleicht einer Ewigkeit. Ab der 6. Woche ist nämlich der Herzschlag am Ultraschall nachweisbar. Dies ist auch ungefähr die Zeit mit der die Übelkeit beginnt, was allerdings nicht bei allen Frauen so ist. Viele sprechen von Gelüsten oder Abneigungen gegen bestimmte Lebensmittel, wie z.B. Kaffee. Ich habe jeden Tag darauf gewartet, dass ich Kaffee weder sehen noch riechen kann, doch nichts geschah. Im Gegenteil, ich habe bis zum Schluss täglich gerne meine Tasse Kaffee (mit Koffein) getrunken. Koffein in geringen Mengen ist nicht schädlich, wie man festgestellt hat, im Gegenteil der Stoffwechsel wird angekurbelt, man spart sich die Koffeinentzugserscheinungen in Form von Kopfweh und ein Kaffee-Junkie, wird nicht plötzlich zum Kaffee-Hasser. Da der Geruchsinn in der Schwangerschaft geschärft ist, kann (muss aber nicht) der Geruch von Kaffee zu Übelkeit führen.

Interessanter waren die Essensgelüste, die tatsächlich bis zur 12. Woche ausgeprägt waren. Es war allerdings nicht die klischeehafte Salzgurke mit Schokolade. In den ersten Wochen war es ein starkes Verlangen nach Süßem (Nutella, Schokoriegel usw.), dies kippte allerdings recht schnell zu Salzigem (Soletti, Chips, gesalzene Nüsse). Doch nach der 12.Woche hörten die Heißhunger Gelüste nahezu zeitgleich mit der Übelkeit auf, Hormone, Stoffwechsel hatten sich soweit umgestellt, danach aß ich wie vor der Schwangerschaft und wechselte zur gesunden Seite der Nahrung (viel grünes Gemüse, Salate bzw. Salat Bowls, Currys, Vollkornprodukte usw.). Mein Körper hatte in der Zeit offensichtlich wieder von selber gelernt intuitiv zu essen. Eine Eigenschaft, die wir als Baby können, mit der Zeit jedoch verlernen. Bitte lasst euch auch von niemanden einreden ihr müsstet für zwei essen. Du trägst schließlich keinen Elefanten aus. Gegen Ende der Schwangerschaft steigt der Kalorienbedarf zusätzlich auf eine Banane mit Joghurt (um es nicht in Kalorien auszudrücken). Der menschliche Körper ist ein Meister im Verwerten. Er holt das optimal Beste für sich heraus, auch wenn die zugeführten Nährstoffe nur in geringen Mengen vorhanden sind. Vorausgesetzt es liegen keine Krankheiten, Allergien oder andere Verdauungsprobleme vor, die die Aufnahme der Nährstoffe beeinträchtigen.

3. Von Babykicks bis Glücksgefühle

Das zweite Trimester ist mit mehr Energie gesegnet. Der Bauch wächst und wächst und manchmal hat man das Gefühl, als würde man eine beeindruckende Leistung vollbringen, um mit all den neuen körperlichen Veränderungen klarzukommen. Es ist die Zeit in der die Leute, sich noch nicht fragen trauen, ob du schwanger bist – du könntest auch nur fett sein?! Der Bauch ist noch nicht eindeutig „schwanger-like“ und mit weiten Shirts ist er zu kaschieren. Es ist die Zeit in der das Geschlecht festgestellt werden kann, sofern man dies wissen möchte. Mir war es wichtig, schon allein wegen der Namensfindung. Es ist eine gute Zeit um Urlaube zu machen, sich mit Freunden zu treffen und die Schwangerschaft genießen, bevor es kräftezehrender wird. Aber trotz allem ist das zweite Trimester auch eine Zeit des Staunens, wenn man das Baby zum ersten Mal spürt und das Gefühl hat ein Schmetterling küsst den Bauch.

Nicht nur der Körper durchlief eine Wandlung auch mein Nervenkostüm geriet aus dem Gleichgewicht. Da der Körper alle Ressourcen zum Erschaffen des neuen Lebens benötigt, blieb für seine Belastbarkeit nicht mehr viel über. Gefühlsausbrüche waren Standard. Ständig begleitete mich die Wut, als ob ein kleiner Hulk in mir schlummerte und darauf wartete zu explodieren, was hin und wieder auch geschah. Dies waren oft nur Kleinigkeiten, wie der langsame Autofahrer, oder die Schlange an der Kassa. Mit fortschreitender Schwangerschaft und größer werdenden Bauch sank meine Geduld, ich wurde immer reizbarer und leichter aus dem Konzept zu bringen. Sogar Serien oder die Nachrichten hatten es zu dem Zeitpunkt geschafft mich zum Weinen zu bringen. Auch haben die morgendlichen Meditationen nicht den gewünschten Effekt gebracht. Der Geduldsfaden riss das erste Mal bereits am Vormittag.

4. Der Endspurt – es kann losgehen

Das dritte Trimester kann man mit einer Achterbahnfahrt mit Loopings vergleichen. Der Bauch erreicht seine maximale Größe und das Baby scheinbar seine maximale Aktivität. Wann geht es endlich los? Es vergeht Woche für Woche, Tag für Tag. Der errechnete Geburtstermin rückt immer näher, doch die Wehen setzen nicht ein? Es kann Momente der Euphorie geben, wenn man die Vorfreude auf das bevorstehende Baby spürt, aber auch Momente der Panik, wenn man sich fragt, wie man jemals wieder normale Schuhe anziehen soll. Es ist eine Zeit der Extreme, in der man zwischen Aufregung und Erschöpfung hin und her geworfen wird.

Gleichzeitig machten sich aber auch die körperlichen Anstrengungen bemerkbar. Mein Rücken schmerzte, meine Füße schwollen an und ich hatte Schwierigkeiten, mich nachts bequem zu positionieren. Die Hormone haben auch volle Arbeit geleistet, so dass ich trotz Müdigkeit an Schlafstörungen litt. Der größere Bauch drückte auf meine Mickey-Maus Blase und zwang mich nachts aufs Klo zu gehen. Der Mutterschutz rückte immer näher und noch gab so viel zu tun. Die administrativen Themen, wie Anmeldung bei ÖGK und Bekanntgabe des Karenzmodells, bevorstehende Kontrolltermine, Besorgungen für das Neugeborene, gemäß Baby-Checkliste, noch „Vorschlafen“ und ausruhen, die Wohnung „babysicher“ machen, Kinderwagen bestellen, Autositz kaufen, Freundinnen treffen, etc. Ich dachte der Mutterschutz wird sowas wie ein Urlaub, doch die vielen To-Do’s fühlten sich alles andere als das an.

5. Geburtstag für zwei: Vom Mutterschutz bis zur Geburt

Der Mutterschutz ist vorbei, der Bauch kugelrund und die Vorfreude ins Unermessliche gesteigert: Der Geburtstag für zwei steht kurz bevor. Von den ersten Wochen der Schwangerschaft bis hin zur Geburt ist viel passiert, und ich kann es kaum erwarten, mein Kind endlich in den Armen zu halten. Die Zeit der Schwangerschaft war geprägt von vielen Höhen und Tiefen, sowohl körperlich als auch emotional. Die Zeit im Mutterschutz nutzte ich, um die letzten Vorbereitungen zu treffen, wie z.B. Babykleidung kaufen, ich habe mich damals im Geschäft gefragt, wie ich es je schaffen werde meinen kleinen Menschen in dieses Puppengewand zu zwängen. Man glaubt es kaum, aber es funktioniert.

Die Geburt – sollte in diesem Fall eine eigene Überschrift sein, ist es aber nicht. In paar Sätzen dieses einzigartige Ereignis niederzuschreiben ist fast unmöglich, zu diesem Thema werden eigene Bücher geschrieben. Gerne berichte ich in einem eigenen Beitrag darüber, wenn es euch interessiert.

6. Tipps für andere werdende Mütter

Die Schwangerschaft ist eine aufregende Zeit, die viele Veränderungen mit sich bringt. Hier einige Tipps, die euch auf dem Weg zur Geburt unterstützen können:

  1. Achtet auf eine ausgewogene Ernährung. Diese ist für euch und euer Baby besonders wichtig. Nehmt ausreichend Obst, Gemüse, Proteine und Kalzium zu euch und vermeidet ungesunde Lebensmittel. Euer Körper braucht die richtigen Nährstoffe, um das heranwachsende Baby zu versorgen. Wichtig ist die Zufuhr von Folsäure (oder Vitamin B9). Diese ist vor allem im grünen Blattgemüse, wie Spinat, und Salat zu finden, sowie auch in Kohl, Fenchel, Gurken und Tomaten. In der Schwangerschaft wird eine zusätzliche Zufuhr in Form von Vitamintabletten empfohlen und oft vom Arzt verschrieben. Da die B-Vitamine wasserlöslich sind, wird ein Überschuss einfach ausgeschieden. Folsäure wird benötigt um Neuralrohrdefekten, aus dem sich später das Nervensystem entwickelt, vorzubeugen.
  2. Holt euch Unterstützung von eurer Familie. Bittet eure Familie um Hilfe bei alltäglichen Aufgaben, um euch zu entlasten und Zeit für Ruhe und Entspannung zu haben. Sie können auch bei der Betreuung älterer Kinder behilflich sein.
  3. Nimm die Vorsorgeuntersuchungen wahr. Regelmäßige Untersuchungen beim Frauenarzt sind für eine gesunde Schwangerschaft unerlässlich. Diese Untersuchungen geben euch Gewissheit, dass es euch und eurem Baby gut geht. Achtet darauf, dass ihr alle wichtigen Vorsorgetermine einhaltet.
  4. Informiert euch über Medikamente: Während der Schwangerschaft sollte man besonders vorsichtig mit der Einnahme von Medikamenten sein. Informiert euch immer bei eurem Arzt oder Apotheker, welche Medikamente sicher während der Schwangerschaft sind. Vermeidet Selbstmedikation, um das Risiko für das Baby zu minimieren. Auch sollte von bestimmten Cremes bzw. Salben Abstand genommen werden. Hautpflegeprodukte mit Retinol, Vitamin A sollten in der Schwangerschaft nicht verwendet werden, da sie vor allem in den ersten Schwangerschaftswochen zu Fehlbildungen führen können. Lass dich hier von deinem Apotheker ausführlich beraten, oder verzichte auf diese speziellen Produkte während dieser Zeit.
  5. Nutzt die Zeit „alleine“ (sofern ihr noch kein Kind habt). wenn euch nach spazieren gehen, wandern, etc. ist – tut es. Wenn ihr lieber ein Nickerchen auf der Couch machen wollt – tut es. Ist das Kind erst da, wird es in der ersten Zeit nicht möglich sein seine Bedürfnisse, wie man es gewohnt war, zu befriedigen.
  6. Hört euch keine Geburtsgeschichten anderer Mamas an. No Offence! Dies führt nur zur Verunsicherung, möglicherweise verstärkt es Ängste und eure Geburt wird sowieso anders als es bei den anderen Mamas war, also macht euch nicht verrückt. Hierzu gibt es ein gutes Buch, das ich an dieser Stelle gerne weiterempfehle. Die selbstbestimmte Geburt von der Hebamme Ina May Gaskin
  7. Mache alle notwendigen Besorgungen für dich & das Baby. Tute dir selbst einen Gefallen und besorge alles nötige, um dich im Wochenbett ganz auf dich und dein Baby zu konzentrieren. Natürlich gibt es Dinge, die man auch später kaufen kann, wie z.B. Windeln, Milchpulver (falls Stillen nicht gleich funktionieren mag), aber mit einem Neugeborenen durchs Möbelhaus marschieren, es Millionen Reizen auszusetzen, ist meines Erachtens einfach nicht notwendig. Siehe dazu die Baby-Checkliste.
  8. Bleib in Bewegung. Geh spazieren, wandern oder mache regelmäßig eine Yoga Session, denn Rückbildung beginnt in der Schwangerschaft. Wenn du deinen Beckenboden jetzt schon stärkst, hilft dies während der Geburt und danach. Den Beckenboden trainieren ist als Frau nie ein Fehler. Gewisse Übungen kannst du auch beim Sitzen auf der Parkbank, oder im Wartezimmer beim Frauenarzt durchführen. Trainiere gezielt deine Bauchmuskeln (mit Ausnahme der geraden Bauchmuskulatur) um Rektusdiastase vorzubeugen, bzw. abzuschwächen. Mehr zu dem Thema liest du in einem eigenen Blogbeitrag.
  9. Erledige wichtige Amtswege und beantrage Wochengeld / Kinderbetreuungsgeld. Das meiste kannst du online erledigen. Wichtig ist nur, zeitgerecht zu starten. 8 Wochen vor der Geburt und 8 Wochen nach der Geburt liegt ein Beschäftigungsverbot vor, in dieser Zeit habt ihr Anspruch auf Wochengeld. Bei einem Kaiserschnitt verlängert sich dieses auf 12 Wochen. Hier gelangt ihr zur Seite der ÖGK mit weiterführenden Informationen: ÖGK Wochengeld. Nach dieser Zeit wird auch Kinderbetreuungsgeld ausbezahlt. Hier findet ihr weiterführende Informationen dazu: ÖGK Kinderbetreuungsgeld.

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